Corona - ja, auch mein Bericht kommt ohne dieses Wort nicht aus, aber kein Angst, es geht grundsätzlich in meinem Text nicht darum :-).
Als wir im Frühling überlegt haben, was wir am Geburtstag von Felix machen wollen - ist ja nicht irgendeiner ;-) - war unser Plan eigentlich, eine Woche wegzufahren.
Ich hatte deshalb schon früh im Geschäft eine Ferienwoche eingegeben und mich etwas umgsehen. Felix mag Eisenbahnen und wir hatten Pläne, in den Harz zu fahren. Dort gibt es von Quedlingburg aus eine tolle Nostalgiebahn. Auch das Hotelzimmer hatte ich über Booking.com schon reserviert - glücklicherweise mit Storniermöglichkeit.
Als dann Corona kam und nach einiger Zeit langsam klar wurde, dass es wohl doch etwas länger dauern würde, bis sich die Lage wieder normalisiert, entschieden wir uns, sicher in der Schweiz zu bleiben.
Meine Idee mit dem Glacier-Express eine Teilstrecke zu absolvieren und in einem gediegenen Hotel zu übernachten, war dann nach Einführung der Maskenpflicht im Öffenlichen Verkehr auch nicht mehr wirklich berauschend.
So langsam wurde dann die Zeit knapp und die Idee, eine kleine Party zu geben, wenn wir jetzt doch daheim wären, verwarfen wir auch wieder. Haben wir doch bisher immer gut darauf geachtet, dass sich Felix, der halt doch wegen mehrerer Baustellen zur Risikogruppe gehört, gut an die Regeln hält.
Also haben wir uns entschieden, einfach einen gemütlichen Tag zu verbringen und am Abend lecker essen zu gehen.
Vielleicht wissen es nicht alle, aber Felix hat mega "de Plausch", die Vögel in unserer Umgebung zu füttern. Vor allem die Raben haben es ihm angetan.
Vor zwei Jahren habe ich Ja gesagt, dass unser Balkon im Winter zur Vogelfutterstelle umfunktioniert wird. Nachdem ich selber den Spatzen und anderen Vogelarten wie Elstern, Raben und Tauben gerne beim Anflug zusehe, und wir unseren Balkon im Sommer nicht wirklich oft benutzen (entweder ist es mir zu heiss oder ich komme eh spät erst nach Hause, habe ich Felix den Balkon ganz überlassen und nun stehen ausser Futter auch zwei Vogelbäder/Tränkestellen zur Verfügung.
Das brachte mich auf die Idee, wir könnten ja mal die Vogelwarte Sempach besuchen, und so mit unserem Eintritt zur Unterstützung für den Artenschutz beitragen. Dass sie solch ein spannendes Besucherzentrum haben, hatte ich nicht gewusst.
Das Besucherzentrum öffnet um 10 Uhr (durchgehend bis 17 Uhr) und wir trafen kurz nach 10 Uhr dort ein. Da die Schulferienzeit vorbei ist, war es recht ruhig und wir konnten uns alles in Ruhe ansehen.
Der erste Teil heisst ÜBERLEBEN und man erfährt viel Wissenswertes über Nestbau, Ernährung, Gefahren, aber auch über die verschiedenen Arten der Zugvögel.
Nach den verschiedenen Nesttypen gings weiter zum Speiseplan - lustig und anschaulich präsentiert auf Tellern. Man bekommt übrigens am Eingang einen Gummiring, mit dem man die verschiedenen interaktiven Felder aktivieren kann. So erhält man dann informationen zu den einzelnen Ausstellungsobjekten.
Leider bekamen wir über die Raben selber nicht wirklich viele Informationen - dafür konnten wir dann im Shop am Schluss eine Informationsbröschüre kaufen.
Ganz spannend war dann der nächste Teil, wo man anhand von Präparaten die Vögel jeweils mit und ohne Gefieder ansehen kann.
Bei einigen Vögeln, wie beispielsweise dem Eisvogel, war mir nicht bewusst, dass wir die in der Schweiz haben.
Viele Fotos habe ich in dem Teil der Ausstellung nicht gemacht - das meiste ist entweder hinter Glas oder aber interaktiv als Filme oder Tonaufnahmen. Ich war trotzdem froh, hatte ich meinen Fotoapparat mal wieder entstaubt - die Batterie war nämlich völlig leer heute Morgen und ich glaube, das letzte Mal in Aktion war er wohl in Australien... also tatsächlich schon eine Weile her :-).
Hat man das "Überleben" hinter sich, wirft man seinen Gummiring in einen der Kästen. Dort wird dann ein Vogelprofil erstellt :-) - vielleicht etwas kindisch, aber amüsant:
Hier als erstes da Profil von Felix:
Und hier meins:
Danach gings auf einen Rundgang durch die Aussenanlage, die ja direkt am Sempachersee liegt.
Ein weiterer Ausstellungsteil ist die Singfonie. Wir hatten uns zwar ein bisschen etwas anderes darunter vorgestellt, aber interessant wars trotzdem. Man setzt sich in einen Raum und erlebt ein 15-Minütiges kleines Theaterstück, in dem es darum geht, wie die frühen Komponisten Vogelstimmen in ihre Stücke eingepflegt haben. Unsere Vorstellung war, dass es mehr um die einzelnen Klangbilder der Vögel gehen würde, so in etwa: wie hört sich eine Krähe an wenn sie A: Kollegen ruft, B: auf Gefahren aufmerksam macht etc. Dafür konnten wir dann aber am Schluss noch eine CD kaufen, auf der die einzelnen Vogelstimmen zu hören sind.
Gleich nebenan konnte man sich dann in einen Kinoraum setzen, in dem in einer Dauerschlaufe eine Film über die einheimischen Vögel gezeigt wird. Das war dann wieder voll Spannend und wunderschön anzusehen. Durch die Dauerschlaufe spielt es auch keine Rolle, wann man sich dazusetzt. Man schaut einfach solange, bis es sich zu wiederholen beginnt.
Vor dem Ausgang gibt es dann wie schon erwähnt einen Shop. Dort haben wir noch ein paar Sachen mit nach Hause genommen und so nochmal einen Beitrag zum Vogelschtz geleistet.
Gleich neben der Vogelwarte liegt die Badi und das Selbstbedienungsrestaurant Seerose. Da wir doch schon etwas durstig und hungrig sind, kehren wir dort noch ein. Es war fein, aber ich glaube, der Koch dort benötigt dringend Ferien. Ich hatte einen Burger mit Pommes und Felix eine Bratwurst mit Teigwaren bestellt. Auf unsere Frage ob er noch etwas mehr Zwiebelsosse bekommen könnte, ist er fast ausgetickt. Ich glaube, der hatte einfach einen schlechten Tag. Es war aber sehr fein und weil es gestern noch nicht so heiss war, war es sehr angenehm, im Seegarten zu sitzen.
Danach gings auf die Heimfahrt und nachdem wir uns zu Hause frisch gemacht hatten, gings nach Birsfelden ins Waldhaus, wo wir es uns so richtig gut gehen liessen. Nach unserem obligaten Essen dort (Filetgoulasch Stroganoff mit Spätzli), gönnten wir uns noch einen Coupe.
So ging dann ein etwas anders geplanter Geburtstag zu Ende. Felix und auch ich haben den Tag trotzdem sehr genossen und unsere Reisepläne sind verschoben aber nicht aufgehoben.
Es hat auch Spass gemacht, endlich mal wieder ein bisschen zu Fotografieren und einen Bericht zu schreiben.
Aus meiner Australienreise im September wird nun ja definitiv nichts, es würde mich aber im Moment auch nicht gluschten zu reisen.
Liebe grüsse und bis bald Karin